Tipps für die Erkundung Ostfrieslands von Norderney aus

Die Seehundstation Norddeich kümmert sich um die süßen Heuler.

Einwohner oder Besucher von Norderney wissen natürlich um die urlaubs- und erholungstechnischen Qualitäten, nicht nur der Insel, sondern auch der gesamten Gegend „Nordsee“. Dennoch, falls man mal jemandem noch den einen oder anderen Extrahinweis geben möchte, wo diese Person in die Ferien fahren kann – schauen wir uns mal um.

Inhaltsverzeichnis
Das Wattenmeer | Die Seehundstation Norddeich | Emden – die größte Stadt Ostfrieslands | Fazit



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Beginnen wir mit der Norderney am nächsten gelegenen Sehenswürdigkeit: dem Wattenmeer.

Das Wattenmeer

Insgesamt 85 Prozent der Fläche Norderneys gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Insgesamt 85 Prozent der Fläche Norderneys gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Der geneigte Erst-Urlauber kennt das Problem. Ferien machen an der Nordsee – gut und schön, aber man kommt gerade am Strand an und plötzlich ist das Meer weg. Man war sich ziemlich sicher, dass es noch da war, als man auf der Insel ankam, aber dann hatte man die Koffer ausgepackt, sich eine Stunde Schlaf gegönnt, will jetzt an den Strand – kein Meer zu sehen.

Dies sang schon Karl Dall, als er beim Song „Oh watt’n Meer“ dichtete: „Mal ist die See voll da und mal ist die See auch leer“. Und auch die Jungs der Kölner Band „Die Höhner“ sangen anklagend: „Kein Meer mehr da, wo gestern noch eins war“. Aber die schon gesetzteren Urlauber wissen: Das ist noch nicht das Anzeichen der Klimakatastrophe, sondern das Wattenmeer, das sich zweimal am Tag zeigt. Dafür ist aber auch zweimal am Tag das Meer voller Wasser. Deswegen ist es angezeigt, sich im nächsten Tourismusbüro eines sogenannten „Gezeitenkalenders“ zu versichern, damit man weiß, wann Schwimmen und wann Wattwandern angesagt ist. Alternativ, so man in Esens weilt, eilt man zum Tidebrunnen und informiert sich dort.

Sowohl das Schwimmen im Meer und das Wandern im Watt sind ziemlich unterhaltsam und man kann auch einige Lebewesen des Meeres kennenlernen. Fische bei Flut oder den Taschenkrebs und den Wattwurm bei Ebbe. Dann gibt es nämlich Wattwanderungen und im Laufe derer stechen Wattführer mit einem Spaten in den Boden und machen einen kleinen Aushub. Und wenn man Glück hat, findet man dann einen solchen Wattwurm. Aber auch andere Tiere leben im Meer.

Etwa Seehunde – und es kann sein, dass diese von ihren Müttern getrennt werden. Dann werden es sogenannte „Heuler“, weil sie nach ihrer Mutter rufen.

Und da es sein kann, dass sie in Gefahr sind, ruft man am besten die nächstgelegene Seehundaufzuchtsstation an. Praktisch, wenn man sich im Watt von Norderney befindet, denn in der Stadt Norden, die am Festland liegt, befindet sich eine solche Seehundstation.

Diese stellt Tipp Nummer zwei dar.

Die Seehundstation Norddeich

Die Seehundstation Norddeich kümmert sich um die süßen Heuler.
Die Seehundstation Norddeich kümmert sich um die süßen Heuler.

Denn die mutterlosen Jungtiere werden natürlich nicht der Natur überlassen. Man nimmt sie mit nach Norden, päppelt sie wieder auf, pflegt sie gesund und wildert sie am Schluss wieder aus. Allerdings wird sich in der Seehundstation Norddeich auch der Thematik „Erforschung der Seehunde“ gewidmet. Neben diesem den Tieren helfenden und dem wissenschaftlichen Auftrag kommt man in der Aufzuchtstation auch der Vermittlung von Wissen nach. So können Interessierte an Seminaren teilnehmen, Kinder können kleine Lebewesen, die im Wasser leben mikroskopieren und als Familie kann man an den Schaufenstern stehen und sich ansehen, wie sich das Personal um die Heuler kümmert.

Nur knappe zwei Autostunden vom Zentrum Norderneys entfernt befindet sich die Stadt Emden.

Emden – die größte Stadt Ostfrieslands

Emden hat knapp unter 50.000 Einwohner.
Emden hat knapp unter 50.000 Einwohner.

Die Stadt am Emsdollart ist die Heimstadt für 49.523 Menschen, stellt immerhin die zweitgrößte Stadt der niedersächsischen Küste dar – Platz 1 ist Wilhelmshaven – und begann ihr Dasein als um das Jahr 800 als Handelsort. Der Seehafen prägte das Stadtbild seit jeher und sie hat durch vier Personen, die hier zur Welt kamen, einen großen Einfluss auf die deutsche, aber auch internationale Kultur. Klar, dass hier Otto Waalkes und Karl Dall geboren wurden, weiß man. Aber der Journalist und Stern-Gründer Henri Nannen ist ebenfalls ein Sohn dieser Stadt, wie auch der Filmregisseur Wolfgang Petersen. Und auch die Regisseurin des Films „Unter dem Pflaster ist der Strand“, Helma Sanders-Brahms, erblickte in dieser Stadt das Licht der Welt.

Für Kulturinteressierte bietet sich ein Spaziergang durch den Emder Stadtteil „Früchteburg“ an, der aufgrund etlicher Einrichtungen für Kultur, Bildung und Freizeit, den Spitzname „Kulturviertel“ erhalten hat.

Fazit

Es ist überhaupt nicht nötig, in die weite Ferne zu schweifen – und sich dann über die Behausung zu wundern. Wohnungen in guter bis bester Qualität und wunderbare Gegenden hat man an der Nordseeküste auf jeden Fall.