Container-Havarie der MSC ZOE: Auch Norderney betroffen?

2019 war kaum angebrochen, da gab es schon die erste beunruhigende Meldung. Das riesige Containerschiff MSC Zoe hatte am 1. Januar bei stürmischer See fast 300 Containerbehälter verloren.

2019 war kaum angebrochen, da gab es schon die erste beunruhigende Meldung. Das riesige Containerschiff MSC Zoe hatte am 1. Januar bei stürmischer See fast 300 Containerbehälter verloren. Die meisten davon sanken und müssen nun aus 20 bis 30 Metern Tiefe geborgen werden.

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Norderney blieb von angeschwemmter Ladung weitestgehend verschont | Bergungsarbeiten stellen sich schwierig dar

Eine langwierige Geschichte. Das von der Reederei beauftragte Bergungsunternehmen geht derzeit von einer Bergungsdauer von drei bis sechs Monaten aus. Die in Panama registrierte MSC Zoe ist mit einer Länge von 395 Metern und einem Fassungsvermögen von über 19.000 Standardcontainern eines der größten Containerschiffe der Welt.



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Norderney blieb von angeschwemmter Ladung weitestgehend verschont

Von angeschwemmter Ladung aus geborstenen Containern waren vor allem die niederländischen Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland betroffen. Die deutschen Nordseeinseln blieben mit Ausnahme von Borkum weitestgehend verschont. Dort gab es teilweise erhebliche Verschmutzungen durch die angeschwemmte Ladung. Auch auf Norderney waren laut Angaben des Havariekommandos einzelne Teile der Ladung angeschwemmt worden, darunter Fahrradbleche, andere Kunststoffteile und Verpackungsmaterial.

Gefahrgut wurde nicht gemeldet. Generell ist aber zusätzlich zu den gut sichtbaren Teilen auch Mikroplastik nach der Havarie ein großes Thema. Dieses ist biologisch nicht abbaubar und wird laut Greenpeace zunehmend in Seevögeln und Meerestieren nachgewiesen.

Bergungsarbeiten stellen sich schwierig dar

Nachdem die an den Stränden angeschwemmte Fracht in den letzten Wochen emsig eingesammelt worden war, konnten die Bergungsarbeiten auf See erst vor wenigen Tagen starten und gestalten sich auch weiterhin schwierig.

Die Containerteile können vom Bergungsschiff nur mit Echolot und Sonar ausfindig gemacht werden und bleiben zudem durch die Srömung nicht an Ort und Stelle, was es für den Kranführer schwierig macht, die Fracht zu bergen. Dazu kommt, dass wohl viele, wenn nicht alle Container geborsten sind und nun in Einzelteilen vom Meeresboden geholt werden müssen, die bei der Bergung auseinanderbrechen können. Taucher können aufgrund zu großer Strömung und des kleinen Zeitfensters nicht eingesetzt werden.

Auch das Wetter und die Tatsache, dass es sich bei den Verkehrstrennungsgebieten vor den West- und Ostfriesischen Inseln um eine sehr stark befahrene Route handelt, erschweren und verzögern die Bergung der über Bord gegangenen Fracht.

Der Eigner des Frachters sagte die volle Übernahme der Kosten für die Reinigung der Küsten und die Bergung aller Container zu.